Rühmkorf, Peter

Schachtelhalme. Werke 03

Buch (Kunststoff o. Leinen)
€ 25,60 inkl. gesetzl. MwSt. sofort lieferbar

Produktbeschreibung

"Wer über das Dichten Auskunft geben möchte, gerät selbst ins Dichten", schreibt Peter Rühmkorf. Er nennt den Band mit seinen poetologischen Schriften "Schachtelhalme"; im Sinnbild einer eigentümlich gegliederten Pflanzenart erschließt sich ihm das stufenweise Längenwachstum der eigenen Personalsignatur, die mit jedem Entwicklungsschub an System gewinnt. Rühmkorfs Spürsinn ist dabei so phänomenal wie seine oft überraschenden Untersuchungsbefunde. Ob er der Wundererscheinung des poetischen Einfalls nachstellt oder die unwiderstehliche Wirkung des Reims aus der kindlichen Sprachentwicklung ableitet,
ob er die allgemein nicht recht ernstgenommene Parodie zur "kritischen Tradition" aufwertet oder das Gedicht zum Verfassungsorgan des sozial zersplitterten Subjekts erklärt, alles erscheint so originell wie folgerichtig, weil es dem ständigen sinnlichen Bemühen der Sprache zu verdanken ist. Ein tief veranlagtes Misstrauen gegenüber den jeweils herrschenden Moden erklärt sowohl Rühmkorfs sprunghaftes Vorgehen wie das folgerichtige Zusammenschließen unterschiedlicher Bewusstseinsanstöße zu einer einheitlichen "Ästhetik des Widerspruchs", die der Fachwissenschaft oft schon um einige Nasenlängen voraus gewesen ist.
Der von Hartmut Steinecke kenntnisreich arrangierte und kommentierte Band verfolgt Rühmkorfs dichtungskundliche Exkurse bis zu jenen frühen Selbstbehauptungsversuchen, als sich der junge Autor bereits eine Namen als Schreckensmann der deutschen Literaturkritik erworben hatte.

Portrait

wurde am 25.10.1929 in Dortmund geboren. Er studierte von 1951-58 Germanistik und Psychologie in Hamburg und schrieb ab 1953 schrieb unter Pseudonym für den «studentenkurier» (später «konkret») die Kolumne «Lyrikschlachthof». 1958-63 Verlagslektor, 1964/65 Stipendiat der Villa Massimo in Rom. 1969/70 Gastvorlesungen in den USA, 1985/86 Gastdozent an der Universität Paderborn. Freier Schriftsteller. 1979 Erich-Kästner-Preis, 1980 Bremer Literaturpreis, 1986 Arno Schmidt-Preis, 1987 documenta-Schreiber Kassel. Rühmkorf war korrespondierendes Mitglied der Akademie der Künste der DDR und erhielt 1988 den Heinrich-Heine-Preis (DDR). Ehrendoktor der Universität Gießen 1989. Georg-Büchner-Preis 1993. Sein erster Gedichtband "Irdisches Vergnügen in g" lässt bereits die Virtuosität seiner Wortkunst erkennen: er parodiert, persifliert vorgegebene Gedichtformen, kombiniert sogenannte Hochsprache mit Slang und saloppem Umgangsdeutsch, reißt Wörter aus dem gewöhnlichen Kontext und stellt sie in neue Zusammenhänge. Das Raffinement von Rühmkorfs Verssprache ist von keinem seiner Zeitgenossen bisher erreicht. Was die Publikationsform seiner Werke angeht, bevorzugt Rühmkorf eine Mischform:

Produktdetails

  • Einband: Buch (Kunststoff o. Leinen)
  • Erscheinungsdatum: 11.09.2001
  • Sprache: Deutsch
  • EAN: 9783498057640
  • Verlag: Rowohlt
  • Maße (L/B/H): 224/151/35 mm
  • Gewicht: 667 g

Das könnte Ihnen auch gefallen