Koelbl, Herlinde

Herlinde Koelbl zählt zu den renommiertesten deutschen Fotokünstlern. Ihr umfassendes Werk zeichnet sich vor allem durch fotografische Langzeitprojekte aus, oft ergänzt durch tiefgehende Gespräche. Ihre Fotografien wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt und sind in vielen wichtigen Sammlungen vertreten. Herlinde Koelbl hat über ein Dutzend Fotobücher publiziert, darunter die Bildbände "Das deutsche Wohnzimmer", " Feine Leute", "Männer", Schlafzimmer", "Starke Frauen", "Jüdische Portraits", "Kleider machen Leute", "Haare" und "Targets". Ihr bislang größtes Projekt ist eine Langzeitstudie, für die sie von 1991 bis 1998 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft fotografierte und interviewte. Daraus entstand der Bildband "Spuren der Macht", der u.a. die Veränderung von Angela Merkel, Gerhard Schröder, Joschka Fischer darstellt, sowie ein Dokumentarfilm dazu. 2009 wurde Koelbls Gesamtwerk in ihrer bislang größten Einzelausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau gewürdigt. Dazu erschien der Bildband "Mein Blick". Parallel zu ihren Büchern und Ausstellungen veröffentlicht Herlinde Koelbl häufig auch themengleiche Dokumentarfilme und Videoinstallationen. Sie wurde für ihr Schaffen bereits mehrfach ausgezeichnet, so zum Beispiel 2001 mit dem Dr. Erich-Salomon-Preis und 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. "Herlinde Koelbl schreibt, Werk für Werk, die Chronik einer Epoche, wie früher die Romanciers, wie Zola oder Balzac, nur mit andern Mitteln" schreibt Harald Martenstein 2001 im Tagesspiegel.